Chor der Erste BankUnsere gemeinsame Weihnachtsfeier Proberaum
...es war eine soooo schöne Weihnachtsfeier,
Weihnachten 2009 - Ein paar Gedanken über das Warten
Erwartet euch nicht zu viel - liebe Freunde -
ich hab heuer nur ein bisschen Prosa mitgebracht – nämlich über das Warten. Jahr für Jahr warten wir auf Weihnachten.
Die Kinder warten aufs Christkind, das Christkind wartet darauf, dass es kommen kann. Rudi, das rotnasige Rendier, wartet auf seinen Abflug und Santa Claus wartet auf seinen ersten Kamin. Und der Handel - der Handel wartet aufs große Geschäft.
Die dort eingekauften Geschenke warten auf leuchtende Augen. Die Augen wiederum warten darauf, dass sie was zu sehen bekommen. Damit was sehen können, warten die Streichhölzer auf das Anzünden. Auf das Anzünden warten die Kerzen, bis der ganze Baum hell erleuchtet ist. Und auch der Baum ist voller Erwartung - nämlich, dass er nicht abbrennt. Es ist also zu erwarten, dass immer wieder schön erwartungsvoll gewartet wird.
Schon im Bauch warten wir auf den Augenblick unserer Geburt,
wo wir dann mehr oder weniger erwartungsvoll erwartet werden. Als Kinder warten wir auf unsere Eltern, und die Eltern warten oft genug auf uns.
Die Lehrer warten darauf, dass wir endlich was lernen. Vielleicht erwarten sie sich ein bisschen viel. Auch wir erwarten uns manchmal zu viel. Unsere Geduld wartet dafür sehr oft erwartungsvoll in einem Wartehäuschen. Töne warten darauf, dass sie zu Noten geschrieben werden.
Noten warten, bis sie gesungen werden. Sänger warten auf Einsätze, und die Einsätze warten auf den Gesang. So mancher Zuhörer jedoch wartet darauf, dass der Gesang bald vorbei sein möge. Estragon, Wladimir und Pozzo haben auch gewartet – äußerst erwartungsvoll –
auf Godot. Wir wissen, sie haben umsonst gewartet.
Jetzt warten wir wieder – auf Weihnachten – auch wenn manche darauf warten,
dass auch das bald vorüber gehen möge. Das müssen diese dann halt durchwarten… Doch Warten kann auch sehr schön sein. Öffnen wir uns in froher Erwartung auf ein gesegnetes Fest,
denn da wartet ein helles Licht auf uns alle. Und machen wir unseren Lieben unsere Aufwartung, auf dass ein Stern in uns aufgehe, worauf dieser schon so lange gewartet hat. Warten wir also nicht zu lange und setzen ein Zeichen der Liebe und Zuneigung,
sonst heißt’s wieder nur warten, bitte warten, warten, bitte warten…. Danke, dass ich euch meine Aufwartung machen durfte
© Otto Tenor im Dez. 2009 |