Chor der Erste BankArchiv 2018 ist in Arbeit
Aber Ottos Weihnachtsgeschichte wollte ich euch nicht vorenthalten
Es war noch in der Adventzeit, und die Kinder zählten schon erwartungsvoll die Tage bis zum Weihnachtsfest. Am Abend hatte es ein gutes Essen gegeben.
Da begab es sich, dass ein Krümel von einem Adventstriezel und ein Brotrindenbröserl nebeneinander am Boden zu liegen kamen. Noch etwas benommen vom hohen Fall jenseits der Tischkante rührte sich als erstes das weicher gefallene Striezelstückerl und klagte: „Muss das denn sein? So schön war ich mit vielen Freunden vereint in einem goldgelb duftenden Striezel, um den Gaumen der Kinder zu erfreuen.“ Da meldete sich das knusprige Brotbröserl und stöhnte noch etwas nach dem harten Fall: „Mach dich nicht so wichtig. Lange bevor es euch gab, haben die Menschen schon Brot gebacken. Wir sind das wichtigste Lebensmittel. Schau mich an: ich bin ein Rindenstück, hart, knusprig und kernig. So was brauchen die Menschen zum Leben.“ „Aber nicht allein!“, erwiderte der Striezelkrümel - fest entschlossen, dem Brotbröserl die goldgelbe Stirn zu bieten. „Alle Kinder und auch die Erwachsenen brauchen zum Ausgleich immer wieder was Weiches, Süßes, Flaumiges. Und so ist es überall in der Welt . Wo Licht ist , ist auch Schatten, hart ergänzt sich mit weich, laut mit leise, weiß mit schwarz – Yin Yang eben …“. „Ach du hoffnungsloser Softie“, knurrte kratzbürstig das Krustenstückerl, „bleib mir doch mit deinem Gesülze von meiner Rinde. Nur das Brot…“ Es konnte seinen Satz nicht zu Ende sprechen, da hörten die beiden plötzlich eine helle, feine und doch selbstbewusste Stimme: „ Was streitet ihr da, ihr Bodenphilosophen! Seht mich an, ich bin viel kleiner als ihr. Aber ohne mich würde es kein Leben auf der Erde geben.“ Irritiert versuchten die beiden Streithähne zu erkennen, woher die Stimme gesprochen hatte. Da sahen sie ein winziges Etwas, weiß und fast durchsichtig nahe bei ihnen am Boden liegen. Noch ehe sie sich äußern konnten, nutzte das kleine Ding die Verblüffung der beiden größeren Krümel und setzte fort: „Ich bin es, das Salz der Erde. Gemeinsam mit dem Wasser halte ich den gesamten Kreislauf dieser Welt am Leben“ . Das Salzkörnchen hatte seinen Satz kaum zu Ende gesprochen, da fiel - wie zur Bestätigung seiner Worte ein großer Wassertropfen – er war wohl vom Boden eines Glases herrührend – genau auf den kleinen Lehrmeister und dieser zerfloss in Sekundenschnelle. „ Ja, ja, so schnell kann´s gehen, wenn man so großspurig daher kommt“, waren das Brotbröserl und der Striezelkrümel sich plötzlich sehr einig, nachdem sie das traurige Ende des Salzkorns miterlebt hatten. Was die beiden aber nicht sehen konnten, war der Umstand, dass in diesem Raum noch ein weiteres viel größeres Geschöpf dabei war, den Boden mit seiner schnuppernden Nase abzusuchen. Noch ehe die Tochter des Hauses rufen konnte: „Neiiin …… nein, du sollst nicht immer den Boden aufschlecken!“ , war die Zeit für die beiden Bröselbrüder abgelaufen, und es erfüllte sich ihr Schicksal. Mit einem unwiderstehlichen kurzen „Schlabb“ wurden auch sie in Sekundenschnelle dem großen Kreislauf des Lebens einverleibt. Weihnachten wurde dennoch wieder das schönste Fest – wie immer im Kreislauf des Jahres.
Frohe Weihnacht 2018
@textwerkstatt otto
Wintersemester 2018
Probenbeginn, Dienstag, 4. September 2018, 17:45 Kantine
Unsere Weihnachtsauftritte:
Montag, 3. Dezember 2018 - Weihnachtsfeier der EBÖ - Erste Campus (Uhrzeit wird noch bekanntgegeben) Dienstag, 4. Dezember 2018 18:00 - Schönbrunn Dienstag, 11. Dezember 2018 17:00 - Freyung Dienstag, 18. Dezember 2018 19:00 - St. Othmar unter den Weißgerbern Freitag, 21. Dezember 2018 17:30 - Rathaus
3. Dezember Weihnachtsfeier Erste Bank am Campus
Liederliste
Reihenfolge der Lieder:
Schönbrunn, Freyung, St. Othmar
Rathaus
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